Der 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau wurde am 27. und 28. Juli 1980 im Olympiastadion Luschniki ausgetragen. 22 Athletinnen nahmen teil.
Olympiasiegerin wurde Wera Komissowa aus der Sowjetunion. Sie gewann vor Johanna Klier, frühere Johanna Schaller, aus der DDR und der Polin Lucyna Langer.
Neben dem Medaillengewinnerin gingen für die DDR zudem Kerstin Claus und Bettine Gärtz an den Start. Beide erreichten das Finale. Claus wurde Vierte, Gärtz Siebte.
Läuferinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athleten aus der Bundesrepublik Deutschland waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.
Rekorde
Bestehende Rekorde
Rekordverbesserung
Die sowjetische Olympiasiegerin Wera Komissowa verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale 28. Juli um drei Hundertstelsekunden auf 12,56 s. Den Weltrekord verfehlte sie damit um siebzehn Hundertstelsekunden.
Durchführung des Wettbewerbs
Die Athletinnen traten am 27. Juli zu drei Vorläufen an. Die jeweils vier Laufbesten – hellblau unterlegt – sowie die nachfolgend vier Zeitschnellsten – hellgrün unterlegt – erreichten das Halbfinale am 28. Juli. Hier qualifizierten sich die vier Laufbesten – wiederum hellblau unterlegt – für das Finale, das am selben Tag stattfand.
Zeitplan
27. Juli, 17:25 Uhr: Vorläufe
28. Juli, 17:00 Uhr: Halbfinale
28. Juli, 19:15 Uhr: Finale
Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Moskau (UTC 3) angegeben.
Vorrunde
Datum: 27. Juli 1980, ab 17:25 Uhr
Vorlauf 1
Wind: 1,22 m/s
Vorlauf 2
Wind: 0,67 m/s
Vorlauf 3
Wind: 0,72 m/s
Halbfinale
Datum: 28. Juli 1980, ab 17.00 Uhr
Lauf 1
Wind: −0,02 m/s
Lauf 2
Wind: 1,21 m/s
Finale
Datum: 28. Juli 1980, 19:15 Uhr
Wind: 0,91 m/s
Da die Favoriten auf die Medaillen aus Polen, der Sowjetunion und der DDR kamen, hatte der Olympiaboykott keine allzu großen Auswirkungen auf den Wettkampf. Anwärterinnen für den Olympiasieg und vordere Platzierungen waren vor allem die polnische Weltrekordlerin Grażyna Rabsztyn, die Olympiasiegerin von 1976 Johanna Klier – damals unter ihrem Namen Johanna Schaller, 1978 auch Europameisterin, Vizeeuropameisterin Tatjana Anissimowa und Wera Komissowa, beide aus der UdSSR, Kerstin Claus, DDR, sowie die Polin Lucyna Langer.
Im Finale erwischte Rabsztyn einen schwachen Start und fand bis zum Ziel nicht richtig in dieses Rennen. Sie wurde schließlich Fünfte. Eine leichte Führung erarbeitete sich Klier, doch es wurde sehr eng. An der fünften Hürde zog Komissowa an ihr vorbei. Die sowjetische Läuferin hatte einen sehr guten Tag. Wera Komissowa erlief sich die Goldmedaille und verbesserte dabei auch Annelie Ehrhardts olympischen Rekord von 1972. Auf den Rängen zwei bis vier waren die Abstände äußerst knapp. Johanna Klier rettete mit zwei Hundertstelsekunden Vorsprung Silber, Lucyna Langer, die später unter dem Namen Lucyna Kałek noch sehr erfolgreich war, gewann die Bronzemedaille nur eine Hundertstelsekunde vor Kerstin Claus – spätere Kerstin Knabe.
Lucyna Langer gewann die erste polnische Medaille im 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen.
Videolinks
- 1980 Moscow Olympic Games Women's 100 Hurdles, youtube.com, abgerufen am 3. November 2021
- Moscow Olympic Games Women’s 100 Hurdles, veröffentlicht am 1. Mai 2015 auf youtube.com, abgerufen am 3. Januar 2018
Weblinks
- SportsReference 100 m Hürden,
- Official Report, Games of the XXII Olympiad, Moscow 1980, v.3 (englisch/französisch), S. 84f (PDF, 28.260 KB), abgerufen am 3. November 2021
- Olympedia, Athletics at the 1980 Summer Olympics, 100 metres Hurdles, Women, olympedia.org (englisch), abgerufen am 3. November 2021
- Moscow 1980 Athletics 100m hurdles women Results, Seite des IOC (englisch), olympics.com, abgerufen am 3. November 2021
- Athletics at the 1980 Moskva Summer Games: Women's 100m hurdles, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 3. November 2021
Einzelnachweise




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